Amalgame

arabisch: al-malgam = erweichende Salbe
griechisch: malagma = das Erweichende

Unter Amalgam versteht man eine Legierung mehrerer Metalle.
Üblicherweise wird der Begriff für Legierungen des Quecksilbers (chemisches Zeichen: 80-Hg-200,59) verwandt.

Da viele Metalle in Quecksilber löslich sind (eine Ausnahme ist zum Beispiel Eisen), gibt es viele unterschiedliche Amalgame. Amalgame mit sehr hohem Quecksilberanteil sind oft - wie das Quecksilber selbst - flüssig, bei kleineren Quecksilbergehalten sind sie fest.

Eine wichtige und häufige Anwendung der Amalgame ist die Verwendung als Füllung für Zähne. Das spezielle Silberamalgam wird seit circa 1850 in der Zahnheilkunde als Füllungsmaterial verwendet. (Silber: chemisches Zeichen 47-Ag-107,87)

Silberamalgam enthält etwa 50% Quecksilber, circa 35% Silber und geringere Anteile an Kupfer und Zinn. Es wird nach Vermischen des flüssigen Quecksilbers mit einer Feilungsmischung (Pulver) der festen Metalle plastisch verarbeitet. Die Paste erhärtet im Verlauf von mehreren Stunden durch Reaktion des Quecksilbers mit dem Pulver.

Die seit etwa 20 Jahren in der Zahnheilkunde üblichen Non-Gamma-2-Phasen-Silberamalgame enthalten etwas mehr Kupfer und weniger Zinn als frühere Mischungen und sind dadurch korrosionsbeständiger.

Die Biokompatibilität von Füllungsamalgam ist unter anderem wegen der Korrosionsanfälligkeit (Quecksilbersalze werden aus dem Amalgam herausgelöst) umstritten. Eine klinisch relevante, systemische Quecksilbervergiftung durch Amalgamfüllungen konnte allerdings trotz jahrzehntelanger, breitester Verwendung dieses Füllstoffs nie zweifelsfrei nachgewiesen werden.

In jüngster Zeit werden vor allem Reaktionen bei Allergikern und systemische Schäden durch elektrochemische Effekte vermutet. So wird Amalgam zwar sicherheitshalber seit etlichen Jahren bei Schwangeren und Kindern nicht mehr empfohlen, gilt aber ansonsten nach überwiegender wissenschaftlicher Auffassung nach wie vor als medizinisch korrektes Füllungsmaterial im Seitenzahnbereich.

Der Vorteil von Amalgam liegt in der relativ einfachen, auch unter schwierigen Bedingungen im Mund weitgehend fehlerfrei möglichen Verarbeitung und in seiner Haltbarkeit. Bei vergleichbar korrekter Verarbeitung können diese Qualitäten auch heute noch mit keinem anderen plastischen Material erreicht werden.

Als Alternative zum Amalgam stehen heute die vom Zahntechniker gefertigten Füllungen (Inlays) aus Gold, Kunststoff oder Keramik zur Verfügung.

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